Deitsch un frei wolln mer sei – so fühlten sich zahlreiche Vereinsmitglieder des LSV Waldfrieden Thum e. V. samt ihren Familien am 04.07.2020 zur diesjährigen Wanderung in die deutsch-böhmische Grenzregion zwischen Gottesgab (Bozi Dar) und dem westlich gelegenen Spitzberg (Bozidarsky Spicak).
Der Tag begann für alle wanderfreudigen Läufer um 09:30 Uhr am Anton-Günther-Denkmal in der Ortsmitte von Gottesgab mit kurzen Informationen zum populärsten Mundartsänger und Liedermacher Anton Günther, der hier am 5. Juni 1876 das Licht der Welt erblickte. Mit einem Lied zum Aufbruch (Deitsch un frei wolln mer sei) pilgerten alle zur letzten Ruhestätte des erzgebirgischen Volkshelden, um dort in Gedenken ein Grabgesteck niederzulegen.
Die Eltern hatten die Möglichkeit, in der Information ihren Sprösslingen für die bevorstehenden Christkind-Route eine Wertungskarte für ein geringes Entgelt zu erwerben. Danach begab sich die durchweg gutgelaunte Gruppe bei Lieder-Postkartenwetter auf den etwa 13 km langen Rundweg, wo an ebenso vielen Stationen das Wissen der Kinder zu unserer heimatlichen Natur getestet wurde.
Der Weg führte gesäumt von einer beeindruckenden Orchideenblüte (Knabenkräuter) durch die wundervolle Waldlandschaft der Kammregion, entlang klarer Bäche, vorbei an bunten Bergwiesen bis zur Ruine des ehemaligen Gasthauses Wunderblume, zu dem die Organisatoren Annette und Frank die geschichtlichen Hintergründe mit der gleichnamigen Sage erklärten. Nach einer kleinen alkoholischen Stärkung für die Kinder gab es natürlich süße Leckereien führte die zweite Streckenhälfte geleitet durch Irrlichter über das Naturschutzgebiet Hochmoor Bozi Dar samt seiner typischen Flora mit Seltenheitswert.
Am frühen Nachmittag wieder angekommen in Gottesgab, konnte jedes Kind mit einer ausgefüllten Fragekarte ein kleines Präsent entgegennehmen. Danach bestand für alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich individuell eine gute Einkehr zu suchen, und wohlverdient gegen Hunger und Durst vorzugehen denn Bewegung an der frischen Luft mach bekanntlich Appetit.
Zum Schluss bleiben allen großen und kleinen Wanderern neben den vielfältigen Eindrücken noch ein herzlicher Dank an das Organisationsteam Annette & Frank Wolf für die rundum gelungene Vorbereitung und Durchführung dieses geschichtsträchtigen Kammlaufes.
Bis zum nächsten Mal
M. Melzer